Tierschutzverein Franziskushof e.V.

Hallo ihr lieben Tierfreunde,
im folgenden Artikel wird eine kleine Geschichte erzählt, die im Jahr 1987 spielt. Einige können sich an diese Zeit bestimmt noch erinnern, andere eher weniger und manche von ihnen waren vielleicht noch gar nicht auf der Welt. Tauchen sie mit uns in die Vergangenheit ein und lassen sie sich verzaubern.

Viel Spaß!

Geschichte des Tierheims

Es war im Jahre 1987. Zwei junge Frauen voller Energie und Tatendrang lebten in einem kleinen Dörfchen Namens Kalletal. Die zwei Frauen waren sehr tierliebe Menschen, die sich in ihrer Freizeit um obdachlose Katzen kümmerten. Susanne Häger und Marianne Danyluk, so heißen die beiden Damen, arbeiteten in derselben Einrichtung, in der sie sich, jedoch unabhängig voneinander, um die dort streunenden Katzen kümmerten.

Es war Sommer und laue Winde schwebten in der Luft. Die Katzen, die sich in der Einrichtung niedergelassen hatten, waren recht scheu und hielten sich von Menschen eher fern. Da die Katzen nicht kastriert und zum Teil erkrankt waren, fingen Susanne und Marianne die Katzen nach und nach ein, pflegten die kranken Katzen gesund und ließen alle Katzen kastrieren, damit die weitere unkontrollierte Vermehrung gestoppt werden konnte. Oft fragten sie Arbeitskollegen oder Freunde, ob sie ihnen finanziell helfen würden, jedoch wurde diese Bitte nie erfüllt und so mussten die beiden Damen alles selber tragen.

Zu sehen wie die Katzen gesund und munter ohne Hungersnot dort ihr Leben leben konnten, erfüllte die Herzen der beiden Frauen mit Freude. Da Susanne und Marianne sich nicht mit ansehen konnten wie Tiere leiden, haben sie auch nicht aufgehört die Katzen zu füttern. So ging der Sommer zu Ende, die beiden Frauen fütterten die Katzen und sorgten für sie und da die Katzen in der Einrichtung eine Unterschlupfmöglichkeit hatten, machten sie sich auch keine Gedanken darüber, was mit den Katzen passieren soll, wenn es kälter werden würde.

Eines Tages verkündete die Einrichtung einen großen Umzug. Es hieß, es müsse viel renoviert werden und dafür müsse Platz sein. Die Einrichtung zog also in ein neues Gebäude. „Nun gut“, dachten sich Susanne und Marianne. Aber da der Winter bevorstand, sorgten sie sich sehr um die Katzen. Wo sollten sie hin?!

Nach vielem Überlegen und Nachfragen in der Umgebung, in Tierheimen, bei Freunden und Verwandten standen Susanne und Marianne vor einer schwierigen Entscheidung. Da niemand die Tiere haben wollte, mussten sie die Katzen jetzt entweder der Natur überlassen oder sie mussten sie selber aufnehmen. Die Frauen entschieden sich für die Aufnahme der Rund 20 Tiere. Da die Wohnung von Marianne größer war, zog Susanne samt ihrer Tiere und der Katzen dort ein. Die Frauen wussten nicht was auf sie zukommen würden, aber sie wussten sie tun das richtige.

Die Katzen verhielten sich in der Wohnung ruhig. Die Ermahnungen, dass die Katzen die Wände hochspringen, Gardinen herunterreißen und Dekorationen zerstören würden, trafen nicht ein. Susanne und Marianne waren sehr zufrieden und ließen die Tiere in Ruhe und bedrängten sie nicht. Nach und nach lebten sich die Katzen ein und kamen aus ihrem Versteck. Die Tiere fingen an sich wohl zu fühlen, sie entspannten auf Couchen, Betten und Sesseln, was die beiden Frauen sehr freute.

Der Winter ging so vorüber, jedoch war den Frauen klar, dass die Tiere Auslauf brauchten. Eine neue Bleibe musste her. Eine größere Wohnung, ein Haus oder doch ein kleines Anwesen. Viele Gedanken schwebten durch die Köpfe der beiden Damen. Als sie Freunde und Verwandte um Hilfe baten, merkten sie, dass sich diese von ihnen abwandten. Sie wollten mit unkonventionellen Frauen, wie sie es waren, nichts zu tun haben. Denn zu dieser Zeit war es noch nicht so üblich, dass Menschen anders sind als die Gesellschaft es vorgibt. Zu der Zeit hatten Susanne und Marianne jedoch kein Geld, um ein eigenes Haus zu kaufen und somit wurden ihre Probleme immer größer und als Susanne und Marianne sich auch noch entschieden ein kleines Kapuzineräffchen aufzunehmen, war der Wahnsinn perfekt. Selber konnten sie die Kosten für das Äffchen nicht aufnehmen, daher baten sie nochmals um Hilfe, diese bekamen sie auch, jedoch nicht von Freunden und Verwandten, sondern von Fremden, die die Arbeit von den beiden Frauen schätzten.

Natürlich sprach es sich in dem kleinen Dörfchen rum, dass es zwei Frauen gab, die obdachlose Katzen aufnahmen und pflegten und so geschah es, dass immer wieder Kartons mit Kätzchen vor die Tür gestellt wurden. Auch wurden Unfalltiere gebracht oder es gingen anonyme Anrufe rein, in denen verletze Tiere beschrieben wurden, die am Straßenrand lagen. Susanne und Marianne bemühten sich Monat für Monat und Jahr für Jahr immer genug Geld aufbringen zu können, um den Tieren zu helfen, doch wurden die finanzielle Lage und vor allem der Platzmangel immer größer.

1990 entschlossen sich die beiden Frauen ein altes Bauernhaus mit Grundstück zu kaufen. Das Haus lag recht abgelegen und genug Platz war auch vorhanden. Da es jedoch sehr renovierungsbedürftig war, wurde ein Teil des umliegenden Grundstücks verkauft, damit das alte Bauernhaus ausgebaut und tiergerecht fertig gestellt werden konnte. Nach und nach nahm das Haus und das Grundstück Gestalt an. Damit Susanne und Marianne jetzt auch weiter ihrem Hobby, Tieren zu helfen, nachgehen konnten, entschlossen sie sich aus dem Haus, das im Kalletal, Echternhagen 13, steht, ein Tierheim zu gründen und so wurde im Jahr 1991 das alte Bauernhaus zum Tierschutzverein Franziskushof.